Crítica de Cinema
„Divas sind eine ernste Sache. Diva ist Diva.“ Mit diesen Worten erfasst die Transvestitin Fujika de
Halliday gut, was es bedeutet, eine „Diva“ zu sein. Halliday ist eine der
Protagonisten des Dokumentarfilms Divinas divas [Göttliche Diven] von
Leandra Leal.
Die Schauspielerin ehrt mit
ihrer Hommage eine Gruppe von Transvestiten, die mit Mut, Zielstrebigkeit und
Talent ihre künstlerischen Karrieren verfolgen konnten und dabei trotz
teilweise widriger Umstände wie die Zeit der Militärdiktatur besonders
bedeutend waren für die brasilianische LGBT-Bewegung. Rogéria,
Jane di Castro, Divina Valéria, Eloína de Leopardo, Camille K, Fujika de
Halliday, Marquesa und Brigite de Búzios werden im Film zärtlich portraitiert.
Divinas divas ist nämlich hauptsächlich ein Film über Zuneigungen. Angefangen bei der
Direktorin Leandra Leal, für die das Theater Rival, wo die Künstlerinnen in den
1970er Jahren ihre ersten Präsentationen hatten, seit ihrer Kindheit ein zweites
Zuhause war. Viele Jahre lang war ihr Großvater der Leiter des Theaters, eines
der ersten Orte in Rio, der Transvestiten seine Türen für Showdarbietungen
öffnete. Nach dem Tod des Großvaters übernahm die Mutter Angela Leal, ebenfalls
Schauspielerin, die Leitung des Theaters. Die geehrten Transvestiten haben ein
sehr zärtliches Verhältnis nicht nur zu dem Ort, sondern auch zu Leandra.
Basierend auf Aussagen der Protagonistinnen, setzt sich die Narrative des Films
aus Interviews, glamourösen Performances und Proben zur Show zum 70jährigen
Bestehen des Theaters zusammen.
Aber die Zuneigungen
beschränken sich nicht nur auf den Ort. Die im Film erkundeten gefühlvollen
Beziehungen schließen Familienangehörige, feste Freunde, künstlerische Karriere
und Publikum mit ein. Leandra Leal selbst verkündet, wie sehr die Transvestiten
Teil ihres Lebens waren, weswegen die Offenbarung der Zärtlichkeit im Film so
natürlich klingt. Auf sehr sensible und delikate Art und gleichzeitig prägnant
geht Divinas divas ebenfalls auf Vorurteile, die Transformation der
Körper, die Verfolgung während der Diktatur und die Akzeptanz (oder auch nicht)
durch die Familie ein. Der dominierende leichte Ton von Divinas divas
schafft eine Balance zwischen Humor, Emotion und Kritik an der brasilianischen
Gesellschaft.
Der Journalist und Filmkritiker aus Salvador ist Mitveranstalter der
Cine-Debatte Afrika-Bahia, einer Vorführung afrikanischer Filme. Außerdem war
er Organisator und Referent der afro-lateinamerikanischen Treffen, initiiert
durch die Regierung Bahias und die Pedro Calmon Foundation. Hinzukommend
beteiligte er sich an der Organisation von CineKanema, einem Wanderkino
lusophoner afrikanischer Länder.
Lecco França é professor
universitário, pesquisador, curador e crítico de cinema. Doutor em Letras pelo
Programa de Pós-graduação em Literatura e Cultura da Universidade Federal da
Bahia.
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