segunda-feira, 3 de agosto de 2020

ZUM GLÄNZEN GEBOREN (FESTIVAL DO RIO 2016)

Crítica de Cinema


„Divas sind eine ernste Sache. Diva ist Diva.“ Mit diesen Worten erfasst die Transvestitin Fujika de Halliday gut, was es bedeutet, eine „Diva“ zu sein. Halliday ist eine der Protagonisten des Dokumentarfilms Divinas divas [Göttliche Diven] von Leandra Leal.

Die Schauspielerin ehrt mit ihrer Hommage eine Gruppe von Transvestiten, die mit Mut, Zielstrebigkeit und Talent ihre künstlerischen Karrieren verfolgen konnten und dabei trotz teilweise widriger Umstände wie die Zeit der Militärdiktatur besonders bedeutend waren für die brasilianische LGBT-Bewegung. Rogéria, Jane di Castro, Divina Valéria, Eloína de Leopardo, Camille K, Fujika de Halliday, Marquesa und Brigite de Búzios werden im Film zärtlich portraitiert.

Divinas divas ist nämlich hauptsächlich ein Film über Zuneigungen. Angefangen bei der Direktorin Leandra Leal, für die das Theater Rival, wo die Künstlerinnen in den 1970er Jahren ihre ersten Präsentationen hatten, seit ihrer Kindheit ein zweites Zuhause war. Viele Jahre lang war ihr Großvater der Leiter des Theaters, eines der ersten Orte in Rio, der Transvestiten seine Türen für Showdarbietungen öffnete. Nach dem Tod des Großvaters übernahm die Mutter Angela Leal, ebenfalls Schauspielerin, die Leitung des Theaters. Die geehrten Transvestiten haben ein sehr zärtliches Verhältnis nicht nur zu dem Ort, sondern auch zu Leandra. Basierend auf Aussagen der Protagonistinnen, setzt sich die Narrative des Films aus Interviews, glamourösen Performances und Proben zur Show zum 70jährigen Bestehen des Theaters zusammen.

Aber die Zuneigungen beschränken sich nicht nur auf den Ort. Die im Film erkundeten gefühlvollen Beziehungen schließen Familienangehörige, feste Freunde, künstlerische Karriere und Publikum mit ein. Leandra Leal selbst verkündet, wie sehr die Transvestiten Teil ihres Lebens waren, weswegen die Offenbarung der Zärtlichkeit im Film so natürlich klingt. Auf sehr sensible und delikate Art und gleichzeitig prägnant geht Divinas divas ebenfalls auf Vorurteile, die Transformation der Körper, die Verfolgung während der Diktatur und die Akzeptanz (oder auch nicht) durch die Familie ein. Der dominierende leichte Ton von Divinas divas schafft eine Balance zwischen Humor, Emotion und Kritik an der brasilianischen Gesellschaft.

Der Journalist und Filmkritiker aus Salvador ist Mitveranstalter der Cine-Debatte Afrika-Bahia, einer Vorführung afrikanischer Filme. Außerdem war er Organisator und Referent der afro-lateinamerikanischen Treffen, initiiert durch die Regierung Bahias und die Pedro Calmon Foundation. Hinzukommend beteiligte er sich an der Organisation von CineKanema, einem Wanderkino lusophoner afrikanischer Länder.



Lecco França é professor universitário, pesquisador, curador e crítico de cinema. Doutor em Letras pelo Programa de Pós-graduação em Literatura e Cultura da Universidade Federal da Bahia.

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